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Abba, lieber Vater!

Die fortlaufende Lesung folgt dem Standard-Bibelleseplan der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen.

 
Römer 8,12-17
 

Durch Jesus Christus werden wir aus einem früheren Verpflichtungsverhältnis befreit: Wir waren unserem Fleisch, d.h. unserer Sünde gegenüber versklavt. Aber durch deine Anteilnahme an Jesu Tod in deiner Taufe bist du deinem früheren Dienstherrn - der Sünde - gegenüber gestorben. Er kann dich nicht mehr zu seinen Diensten heranziehen. Denn was nützt ein toter Diener? – Es ist dagegen dein neuer Dienstherr Jesus, der dich befreit und hilft gegen dein sündiges Wesen zu kämpfen.

Hierzu schenkt dir Gott eine mächtige Hilfe, nämlich den Heiligen Geist. Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Ein Kind hört grundsätzlich auf seine Eltern. Es wird gewöhnlicherweise nicht plötzlich zu einem Fremden laufen, wenn die Eltern da sind. Nein, es wird bei seinen Eltern bleiben, denn er erkennt sie als liebende Eltern. Ähnlich gilt das bei Gott. Wir sind Gottes Kinder, deswegen treibt bzw. führt uns Gottes Geist. Würde er uns nicht führen, wären wir nicht seine Kinder und würden nicht unter seiner gnädigen Leitung leben. Wenn uns der Geist Gottes nicht führt, dann reitet uns der Teufel, unsere eigene Begierde oder eben diese Welt – aber eben nicht Gott.

Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! (V. 15)

Hier ist von dem Wunder die Rede, dass Gott durch seinen Geist an uns tut: Wir werden seine Kinder. Ja, wir werden seine geliebten Kinder! Gott blickt voller Gnade auf uns. Und wir dürfen in seiner Nähe sein. Deswegen heißt es auch zuerst “Abba”. So hat Jesus zu Gott im Garten Gethsemane gebetet (Mk 14,36). In derselben Vertrautheit zum himmlischen Vater dürfen auch wir kommen.

Das eigene Bild von Gott als Vater ist oft unbewusst vom eigenen menschlichen Vater geprägt. Doch er, wie alle Väter sind Sünder. Oft beziehen wir ihre Fehler auch auf Gott. Doch dein himmlischer Vater ist dagegen vollkommen. Er ist der perfekte Vater, der dich liebt, sieht, annimmt und dir ein neues Leben schenkt. (Lies dazu gerne Lk 15 vom verlorenen Sohn.)

Gebet: Abba, lieber Vater, ich danke dir, dass du mich als dein Kind angenommen hast. Bitte räume alle falschen Vorstellungen aus, die ich von deiner Vaterschaft habe. Zeig mir, wo du mich als mein Vater liebst und hilf mir dir zu vertrauen. Lass mich durch deine Gnade auch ein Vater nach deinem Herzen werden. Amen.

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