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Ins Licht treten

Diese Andacht wurde am 29. Januar zum gemeinsamen Start in die 70 Tage auf Zoom gehalten.


Lies Offenbarung 3,14-22

1. Es besteht ein Widerspruch zwischen unserer Selbstsicht und Jesu Sicht.

Wir sagen, dass alles in bester Ordnung ist, aber Jesus sagt uns, dass das nicht der Fall ist. Jesus nennt eigentlich drei Zustandsbeschreibungen, die allesamt mit der grundlegende Sache der Lauheit zusammenhängen. Jesus blickt durch. Er weiß, was wir tun. Er weiß, warum wir es tun. Und er sieht, dass es keinen Bestand hat. Lauheit meint nicht die grobe Sünde. Lauheit meint eben auch nicht brennendes Feuer für Jesus. Lauheit ist Sünde und Geistliches Leben miteinander vermischt und das ist schlimmer als die anderen beiden Zustände. Einen erbärmlicheren Zustand als in Laodizea gibt es nicht. Die Not ist am Größten, die Einsicht darüber am Kleinsten.


Heute beginnen die 70 Tage. Es ist Zeit, dass du den bequemen Posten deines Mischmaschs aus Sünde und Gottesbeziehung verlässt. Jesus will dich ganz oder gar nicht. Ihm liegt nicht viel daran, dass du ihm die geschönten Erlebnissen deines Tages erzählt, aber mit deiner Dunkelheit alleinbleibst. Jesus ist der Treue und Wahrhaftige: Was er sagt, das geschieht. Sein Ja zu dir steht felsenfest, aber dein Ja zu ihm ist zu einem Jein geworden. Du willst zu ihm gehören, aber gleichzeitig willst du zu dieser Welt gehören. Du willst zu Jesus gehören, aber zugleich willst du nicht von deiner Sünde lassen. Das siehst du aber nicht als Problem, nein, es geht dir blendend.


2. Drei Zustandsbeschreibungen Jesu.

Blendend ist hier wörtlich gemeint. Denn du bist geblendet, das heißt, wie ein Blinder nicht mehr seine Umgebung erkennen kann, so hast du einen realistischen Blick deines Zustands vor Gott verloren. Gottes Perspektive und deine eigene Wahrnehmung fallen auseinander: Ich bin reich und habe mehr als genug und brauche nichts! Sagst du. Aber Jesus sieht, dass du elend, jämmerlich, arm, blind und bloß bist. Dein Zustand ist also elend und jämmerlich, wegen erstens deiner Armut: Denn obwohl du meinst, dass dir an nichts fehlt, so bis du ein armer Mann, denn du erkennst nicht, dass du nichts hast, was letztlich Bestand hat. Du sammelst Reichtum, der von den Motten oder der Inflation zerfressen wird, aber das, was im Reich Gottes wichtig ist, lässt du außer Acht. Zweitens wegen deiner Blindheit. Dein Zustand ist deshalb verzweifelt böse, weil du nicht deine Not erkennst. Es ist eine große Not, wenn man blind ist, aber wenn man blind ist, aber meint, das man sieht, ist es am Schlimmsten. Das war der Zustand der Pharisäer. Und hier ist die größte Gefahr, dass sie anderen und sich selbst schaden. Drittens wegen deiner Blöße. Ihr kennt sicherlich die Geschichte von des Kaisers neuen Kleidern. Das ganze Volk ist so geblendet, dass sie dem Schwindel glauben. Aber ein Kind spricht es aus, dass er nackt ist. Wir sind in unserer Zeit von vielen Lügen verwirrt, die unseren bloßen Zustand als etwas Besonderes erklären. In unserer Zeit werden viele Dinge, die Sünde sind, als herrlich hingestellt. Der Satan verkleidet sich als Engel des Lichts. Sünde ist dort, wo sie schonungslos aufgedeckt ist, Beschämend und Entblößend. Entblößung bedeutet die Scham zur Schau zu stellen. Letztlich will das der Satan, dass Scham zur Schau gestellt wird. Aber weil das niemals will, verkleidet er sie mit einem lügnerischen Schein des Lichts, dass die Scham glanzvoll wirken lassen soll.


3. Jesus gibt drei Ratschläge.

Das Erste ist: Kaufe dir Gold im Feuer geläutert. Er will dir einen Reichtum schenken, der nicht von dieser Welt ist und der Bestand hat. Über diese Art des Reichtums kann man sich wirklich freuen und dort bist du ein reicher Mann. Diese Art von Reichtum wird einem nur direkt von Jesus zuteil, das kann man auf keinem anderen Weg erwerben. Jesus will dir etwas von ihm selbst schenken, das ist das Wertvollste. Er will dir seine teure und barmherzige Liebe mitteilen. Das Zweite ist: Kaufe dir weiße Kleider, damit du etwas anzuziehen hast! Jesus Christus möchte dich nicht entblößen! Er möchte nicht deine Sünde und Scham zur Schau stellen, um sich darüber lustig zu machen. Dort wo Entblößung geschieht, ist dies ein Art des Gerichts. Weil Jesus am Kreuz nackt und bloß gestorben ist - er also öffentlich entblößt und zur Schau gestellt wurde -, hat er damit das Gericht über unsere Sünde getragen. Durch ihn darf unsere Sünde und Scham durch das Blut Jesu bedeckt und ausgelöscht werden. Wir dürfen ein weißes Kleid, nämlich das Gewand Jesu Christi tragen. Jesus spricht unsere Sünde nicht an, um uns zu beschämen, sondern um uns davor zu erretten, beschämt zu werden. Das Dritte ist: Kaufe dir Augensalbe! Jesus erwartet nicht von dir, dass du dich aus eigener Kraft von deiner Blindheit erlöst, sondern du darfst diese Augensalbe von ihm empfangen. ER möchte dich von deiner Blindheit erlösen. Er möchte dir zeigen, wie du bist und was sein Blick auf dich ist.


Er sagt: Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. Wenn du vor diesem Wort Jesu erschrickst, hab neuen Mut. Er redet es ja nicht, weil er gegen dich ist, sondern weil er dich liebt. Er möchte dich zurecht weisen. Er möchte dir den geraden Weg zeigen. Jesus sagt: Seid nun eifrig und tue Buße! - Deswegen genau sind wir hier. Das ist das Ziel dieser Tage. Wir wollen zu Jesus Christus unserem Herrn umkehren, damit wir Vergebung für unsere Schuld und Versagen finden und seine Gnade in unsere Verstricktheit und Verlorenheit hineinkommt. Warum sollte man diesen Weg gehen? Warum sollte man den beschwerlichen Weg gehen, dass man sich der eigenen Sünde, Finsternis und Scham stellt? Ist es nicht einfacher im Dunkeln zu bleiben?


Es ist richtig, dass es schwer ist, sich der eigenen Sünde und Finsternis zu stellen, aber was ist die Alternative. Denn dort, wo wir mit unserer Sünde und Finsternis alleine bleiben, da kann die Finsternis nur zunehmen und das ist letztlich die Hölle. Auch wenn es im ersten Moment einfach erscheint, es ist es letztlich nicht. Der andere Weg ist das ans Licht treten. Das kann schwer sein. Aber es ist eigentlich nicht schwer, weil die Umkehr an sich schwer ist. Also als würde uns Gott von seiner Seite jetzt besonders viele Hindernisse in den Weg legen, um uns dafür zu strafen, dass wir gesündigt haben. Im Gegenteil: Gott bereitet das Kommen Jesu Christi durch Johannes d. Täufer vor, der den Weg bereiten soll. Gott räumt also alle möglichen Hindernisse aus, damit wir zu ihm kommen dürfen, denn er liebt uns. Der Schritt ins Licht ist schwer, weil ich mir darin bewusst werde, dass das was ich getan habe schwer ist. Dass mich meine Sünde belastet. Aber erst wenn wir ins Licht treten erfahren wir, dass wir in Jesu Licht nicht verdammt werden, sondern dass Jesu Blut uns reinigt. Es ist ein Missverständnis, wenn wir denken, wir dürften mit unseren Sünden nicht zu Jesus kommen. Denn gerade wegen unserer Sünde ist er ja gekommen, um uns davon frei zu machen und von aller Ungerechtigkeit zu reinigen.


Ins Licht zu treten bedeutet das Teuerste und Wertvollste zu empfange, das es in dieser Welt gibt und das ist die Gemeinschaft mit Jesus. Das ist, was er ankündigt und weshalb er so beharrlich vor unserer Tür steht und anklopft: Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun wird, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir. Jesus ruft uns zu neuer Gemeinschaft mit sich.


Kennst du das, das dir eine wertvolle Freundschaft mal zerbrochen ist? Ich kenne das und wie dankbar bin ich, dass Gott durch viel Gnade Versöhnung und neue Freundschaft mit dieser Person geschenkt hat. Die Gemeinschaft ist dadurch noch schöner geworden als vorher.


Wie viel größere Schönheit und Herrlichkeit werden wir bei Jesus finden, wenn wir sein Versöhnungsangebot annehmen und ihn neu in unser Leben aufnehmen. Wenn du merkst, dass du heute hier gemeint bist, dann mach das doch gleich fest. Du musst nicht viel wissen, außer, dass bei dir Not da ist, die du nicht siehst und dass Jesus die Antwort darauf ist. Lade ihn neu in dein Leben ein und bitte ihn dich zu verändern, so wie es ihm gefällt. Alles weitere wird Jesus selbst in den nächsten Wochen schenken. Lasst uns beten.


Herr Jesus Christus, du kennst mich besser, als ich mich selber kenne. Du weißt, wie es um mich steht. Ich bin elend, jämmerlich, arm, blind und bloß, aber ich meine reich zu sein und in allem genug zu haben. Herr Jesus, bitte komm du neu in mein Leben und mache alles neu. Bitte schenk mir geläutertes Gold, dein weißes Gewand und Augensalbe und hilf mir täglich eifrig zu dir umzukehren. Amen.

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