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Bereit zu folgen

Die Kirchenjahreslese ist ein Bibelleseplan der das Sonntagsevangelium (wie es in den ev. Landeskirchen gelesen wird) durch passende Abschnitte aus der ganzen Bibel die Woche über thematisch zu vertiefen sucht. Das Konzept hat seinen Ursprung in der Evangelischen Michaelsbruderschaft.

 
Thema dieser Woche: Nachfolge

Lies heute: Lukas 14,25-35
 
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt (Lk 10,27; 5 Mo 6,5).

Jesus sucht nicht die große Masse, die ihm hinterherläuft, sondern er hält Ausschau nach dem Einzelnen. Jesus sucht dich. Er will deine entschlossene und bedingungslose Hingabe. Alles was du dazu brauchst, hat Jesus selbst bereits vorbereitet, in dem er sein eigenes Leben für dich am Kreuz hingegeben hat. Im heutigen Abschnitt ermahnt Jesus uns, genau zu überlegen, worauf man sich einlässt. Denn ihm nachzufolgen wird dich alles kosten. Nachfolge ist nichts, was man mal so nebenbei macht oder wenn man sonst nichts anderes zu tun hat. Jesus nachzufolgen ist kein flexibler Nebenjob.

Familiäre Bindungen

In V. 26 spricht Jesus davon, seine Familie hassen zu sollen. In der Bibel bedeutet das Wort häufig auch an “die zweite Stelle setzen”. Da Jesus den Wert von Ehe sonst hervorhebt und prinzipiell zum Lieben des Nächsten aufruft, ist klar, dass Jesus hier nicht zum Hass gegen die eigene Familie aufruft. Es geht ihm um die Frage nach deiner höchsten Priorität im Leben. Willst du nämlich Jesus folgen, so muss dir bewusst sein, dass selbst deine eigene Familie hinten an stehen muss. Manchmal kann es auch notwendig sein, dass du alte familiäre Bindungen brechen musst.

Gerade für Verheiratete ist es entscheidend, dass der Partner nicht die Nummer 1 im eigenen Leben sein darf, dieser Platz ist Gott vorbehalten. Wenn ihr beide Jesus nachfolgt, kann er euren gemeinsamen ersten Platz einnehmen und euch auch dadurch verbinden.

Sein Kreuz tragen

Im Vers 27 wird Jesus noch klarer: Wer zur Zeit Jesu sein Kreuz trug (oder besser: den Querbalken des Kreuzes), der trug ihn zu seiner eigenen Hinrichtung, so wie es Jesus später selbst tat. Jesus sagt sogar: Wer sich nicht selbst verleugnet, kann mir nicht nachfolgen.

Paulus sagt in Römer 6, 11f.:

So auch ihr: Haltet euch für Menschen, die der Sünde gestorben sind und für Gott leben in Christus Jesus. So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam.

Wer nicht bereit ist sein gesamtes Leben samt aller Last und Sünde dem Kreuz Jesu gleichgestalten zu lassen, der kann Jesus nicht folgen. Um Jesus nachzufolgen, musst du nichts leisten, absolut nichts – du kannst es auch gar nicht. Aber du musst bereit sein, alles aufzugeben.

Jesus zieht zwei Vergleiche zur Verdeutlichung heran: Jemand will einen Turm bauen und ein König will gegen einen anderen in den Krieg ziehen. Beide Projekte sind keine kleinen Dinge. Das eine zeichnet sich durch Ausdauer aus (das heißt, der Turm benötigt viel Zeit bis zur Fertigstellung) das andere benötigt viel Kraft und Stärke. In beiden Fällen muss vorher gut überlegt werden, ob man sich darauf wirklich einlassen will, andernfalls droht man ausgelacht zu werden. Bist du bereit alles auf Jesus zu setzen?

Mach dir bewusst, welche Würde Jesus dir verleiht, wenn er dich in seine Jüngerschaft ruft. Überlege, ob du bereit bist alles aufzugeben. Suche in deinem Leben, was dich hindert. Hast du dich bereits entschieden ihm zu folgen, dann bleibe auf seinem Weg, auch dann wenn du hinfällst. Entscheidend ist, dass du aufstehst und Jesus folgst. Denn er ist es der dich gerufen hat. Nichts kann dich von ihm trennen. Denn es gilt, was Paulus schreibt:

Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu. (Phil 1,6)

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