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Das unparteiische Gericht Gottes

Die fortlaufende Lesung folgt dem Standard-Bibelleseplan der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen.

 
Römer 2,1-16
 

Die Offenbarung des Zornes Gottes richtet den Blick auf uns selbst, nicht auf den anderen. Wir Menschen sind gut darin, den Blick auf den Nächsten zu richten, aber wir sind nicht gut darin, ihn zu lieben. Wir richten, verurteilen und verdammen den anderen und merken gar nicht, wie wir uns dabei selbst verdammen. Wie wird es dir im Gericht ergehen, wenn du dich über die Menschen erhebst, die z. B. in einer homosexuellen Beziehung leben, aber in deinen Gedanken ständig die Ehe mit deiner Frau brichst? Wenn du dich erhebst über die in deinen Augen politisch Verirrten, sie aber als minderwertig und minderbemittelt bezeichnest, wer wird dich im Gericht Gottes vor dem Verderben retten? Wenn du die belächelst und verhöhnst, die den Gescheiterten mit Liebe und Erbarmen begegnen, wie willst du dann im Gericht Gottes bestehen, wenn dich deine eigene Unbarmherzigkeit trifft?

Du glaubst, du stehst sicher? Du glaubst, du bist unantastbar? Du meinst Gott zu kennen, aber die Umkehr, zu der er dich ruft, lässt du außer Acht?

Sei gewiss: Vor Gott gibt es kein Ansehen der Person. Alle Menschen sind vor Gott gleich. Da ist der hohe Politiker wie der Bettler. Da ist der Wirtschaftsboss wie die Putzfrau. Da ist der Theologe wie der Schläger. Auch wenn du meinst fest und sicher zu stehen, wird dir im Gericht Gottes dein fester Stand unterm Boden weggezogen. Im Gericht Gottes wird sich zeigen, wie die Dinge wirklich liegen. Wir werden uns im Gericht Gottes wundern, wer dann wo steht, denn Gott kennt unser Herz, jeden Gedanken.

Paulus schreibt:

Der Tag des Gerichts wird das alles bestätigen, der Tag, an dem Gott durch Jesus Christus auch über die verborgensten Dinge im Leben der Menschen sein Urteil sprechen wird. So lehrt es das Evangelium, das mir anvertraut ist. (V. 16, NGÜ)

Jesus war in allem, wie wir darin versucht, Sünde zu tun, doch er widerstand ihr und blieb ohne Sünde. Wenn du dich fragst, ob in deinem Leben Sünde ist, dann schau einfach, ob du in allem so lebst wie Jesus. Wenn das nicht der Fall ist, lebst du nicht im Einklang mit Gottes Willen und kannst in seinem unparteiischen Gericht nicht bestehen.

Es ist leicht, die Sünde der anderen zu erkennen und zu verurteilen. Aber dabei übersieht man die eigene Sünde. Weder du noch dein Bruder legen den rechten Maßstab an. Im Gericht Gottes dagegen ist Jesus Christus der Maßstab, an dem alle Menschen gemessen werden. Dann wird jedes Werk offenbar. Es wird deutlich: Alle haben gesündigt und verdienen die ewige Verdammnis. Aber Gott ist voll Güte, Treue und Barmherzigkeit und will nicht den Tod des Gottlosen, sondern dass er gerettet werde. Jesus ist darin der absolute Maßstab. Die guten und die bösen Werke eines jeden Menschen werden ans Licht gebracht. Niemand bleibt davon verschont. Wer aber das Blut Jesu annimmt, der erhält im Gericht nicht die Strafe, die er verdient hätte, sondern empfängt die Gerechtigkeit Christi und ein unvergängliches Leben.

Danke Gott, dass er dich durch seinen Sohn erlöst hat. Bitte ihn um ein Herz, das zur eigenen Umkehr bereit ist und den Bruder nicht verurteilt, sondern ihm hilft.

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