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Das Wort essen

Die Kirchenjahreslese ist ein Bibelleseplan der das Sonntagsevangelium (wie es in den ev. Landeskirchen gelesen wird) durch passende Abschnitte aus der ganzen Bibel die Woche über thematisch zu vertiefen sucht. Das Konzept hat seinen Ursprung in der Evangelischen Michaelsbruderschaft.

 
Thema dieser Woche: Das Lamm Gottes
Lies heute: Jeremia 15,15-21
 

Im heutigen Bibelwort aus dem Buch des Propheten Jeremia heißt es:

Fanden sich Worte von dir, dann habe ich sie gegessen, und deine Worte waren mir zur Wonne und zur Freude meines Herzens; denn dein Name ist über mir ausgerufen, HERR, Gott der Heerscharen. (V. 16)

Ein Seelsorger gab einem jungen Mann einmal folgenden Rat: Mit dem Lesen der Bibel ist es wie mit dem Essen von Rippchen. Zuerst genießt man das saftige Fleisch. Erst danach nagt man mühsam das restliche Fleisch von den Knochen. So dürfen wir auch die Bibel lesen. Beginne mit dem, was du verstehst. Iss die Worte buchstäblich auf. Koste die Worte voll aus. Lerne sie vielleicht sogar auswendig. Mache sie zu deinem Gebet. Lebe aus den Worten, die dir heute geschenkt werden. Manche Christen geraten beim Lesen der Bibel in Schwierigkeiten, weil sie das leicht verdauliche Fleisch schnell in sich hineinschlingen und dann stundenlang an den Stellen nagen, die schwer zu verstehen sind. Sie legen die Stellen, in denen Gott sie konkret angesprochen hat, schnell beiseite und zerbrechen sich dann den Kopf über die Stellen, die sie nicht verstehen. Lieber Bruder, halte dich an das, was du verstehst. Du kannst sicher sein, dass der Herr dir zur rechten Zeit auch das Verständnis für das geben wird, was du jetzt noch nicht verstehst. (Das schließt natürlich nicht aus, dass man bei schwierigen Textstellen jederzeit seinen Pastor oder einen Bruder fragen kann). So wie Ernährungswissenschaftler heute raten, das Essen erst gut zu kauen, bevor man es herunterschluckt, so darfst auch du bei den Worten bleiben, die du verstanden hast und wo du dich von Gott angesprochen fühlst. Wie schnell meinen wir, ein Wort in seiner Tiefe und Höhe verstanden zu haben, und verpassen dabei leichtfertig Gottes Reden. Darum lasst uns heute fest auf seinem Wort herumkauen und es auskosten!

Lies jetzt den Bibeltext noch einmal, ohne an dich und deine Not zu denken. Lies den Text einmal aus der Sicht von Jeremia. Wie hat er gelitten, weil er Gott treu geblieben ist? - Wo siehst du etwas Hoffnungsvolles? Danke Gott konkret dafür, dass er es Jeremia hat erkennen lassen. - Nimm das, was du erkannt hast, auch wenn es nur wenig ist, und bringe es vor Jesus. Denn er weiß, wie es ist, über alle Maßen zu leiden und trotzdem an Gottes Verheißungen festzuhalten, auch wenn sie so unscheinbar zwischen den Zeilen eines alttestamentlichen Propheten stehen.

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