Die Kirchenjahreslese ist ein Bibelleseplan der das Sonntagsevangelium (wie es in den ev. Landeskirchen gelesen wird) durch passende Abschnitte aus der ganzen Bibel die Woche über thematisch zu vertiefen sucht. Das Konzept hat seinen Ursprung in der Evangelischen Michaelsbruderschaft.
Thema dieser Woche: Das Lamm Gottes
Lies heute: Hiob 19,21-27
Hiobs Leiden ziehen sich hin. Heute lesen wir zum fünften Mal aus seiner Geschichte. Aus Hiob 7,3 erfahren wir, dass Hiob tatsächlich monatelang litt. Seine Freunde redeten weiter auf ihn ein. Schließlich führten die Reden der Freunde dazu, dass Hiob sich doch an Gott versündigte: Er warf ihm nämlich vor, ungerecht an ihm zu handeln. (Dafür wird er in Kapitel 42,6 Buße tun).
In diesem Abschnitt erfahren wir auch von Hiobs Wunsch, es möge ein Buch Hiob geben (V. 23 f.). Nicht auszudenken, wie viele Menschen in mehr als drei Jahrtausenden dadurch in ihrem Leiden getröstet worden sind und neuen Glauben gefunden haben.
Erbarmt euch über mich, erbarmt euch, ihr meine Freunde; denn die Hand Gottes hat mich getroffen! Warum verfolgt ihr mich wie Gott und könnt nicht satt werden von meinem Fleisch? (V.21-22)
Die Freunde verstehen Hiobs Standpunkt nicht. Sie denken, dass sie sich für Gott einsetzen. Es ist bemerkenswert, wie man sich täuschen kann. Es braucht ein hörendes Herz und keine vorschnellen Urteile. Wir sind es, die vom Herrn geführt werden. Das gilt auch für die Menschen, die uns anvertraut sind: Die Quelle der Weisheit sprudelt nicht aus uns heraus, sondern wir müssen auf Christus schauen und seinem Weg folgen und ebenso andere ermutigen, auf dem Weg Jesu zu bleiben. Jesus sagt zu seinen Jüngern:
Das habe ich zu euch geredet, dass ihr nicht zu Fall kommt. Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen. Es kommt aber die Zeit, dass, wer euch tötet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst. Und das werden sie tun, weil sie weder meinen Vater noch mich erkennen. Aber dies habe ich zu euch geredet, damit, wenn ihre Stunde kommen wird, ihr daran denkt, dass ich’s euch gesagt habe. (Johannes 16, 1-4)
Interessant ist die Parallele: Hiobs Freunde und auch die Feinde der Jünger glauben, Gott einen Gefallen zu tun, kennen ihn aber in Wirklichkeit gar nicht.
Die Verse 25-27 sind wohl die am meisten zitierten und vertonten Verse aus dem Buch Hiob (z.B. Händels “Messias”, Paul Gerhardt, Feiert Jesus ...): “Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!” – Wer oder was ist dieser Retter? Wir befinden uns im Alten Testament ... Ein Erlöser war ein Rächer für einen zu Unrecht Geschädigten (Ex 35,19). Er war ein Verteidiger der Unterdrückten (Ex 25,47-49). Ein Anwalt der Leidenden. Ein Anwalt der zu Unrecht Beschuldigten. Wenn Ihnen jemals Unrecht widerfahren ist, wird ein Erlöser kommen, der Ihr Verteidiger und Fürsprecher ist (Ruth 3-4). Wer ist nun Hiobs Erlöser? “... und als letzter wird er sich über den Staub erheben”. Hiob erkannte Gott selbst als seinen Erlöser. Er kannte bereits Jesus Christus, ohne seinen Namen zu kennen.
Du weißt bereits, dass Jesus dein Retter und Erlöser ist. Setze heute dein ganzes Vertrauen auf ihn.
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