top of page

Die Blindheit der Experten

Die fortlaufende Lesung folgt dem Standard-Bibelleseplan der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen.

 
Römer 2,17-29
 

Paulus ermahnt den Juden, der sich auf das Gesetz Gottes verlässt und stolz darauf ist, den wahren Gott zu kennen. Dies ist grundsätzlich gut. Denn schließlich sind sie stolz auf Gottes Wort und seine Gebote. Sie rühmen sich nicht weltlicher Macht oder vergänglichen Reichtums. Vielmehr sind sie eifrig darauf bedacht zu erforschen, was der Wille des Herrn ist. Ihre Aufgabe ist es, das Gesetz denen zu lehren, die es nicht verstehen und deshalb im Dunkeln tappen. Es ist ihre edle Aufgabe, den Blinden den Weg zu weisen. Ihre Ausrichtung auf Gott und ihr Eifer für das Gesetz sind gut und richtig.

Das Problem ist aber, dass sie selbst nicht nach dem Gesetz handeln. Es wird zur Maskerade, weil sie ihre eigene Gesetzesübertretung nicht sehen. Sie sind wie jemand, der selbst nicht einmal die Theorieprüfung für den Mopedführerschein bestanden hat, jetzt aber meint, anderen beibringen zu müssen, wie man einen LKW rückwärts einparkt. Das Problem liegt auf der Hand. Jemandem das Lkw-Fahren beizubringen, ist sinnvoll. Aber ein guter Lehrer muss selbst verstanden haben, was er lehrt. Was dem Kenner des Gesetzes fehlt, ist die Befolgung des Gesetzes. Er selbst ist unfähig, danach zu handeln. Wer darin die wahrhaftige Selbsteinschätzung vermissen lässt, ist ein Heuchler und verlästert den Namen Gottes.

Dein Herz

Die Beschneidung ist ein Zeichen der Zugehörigkeit zum Judentum. Paulus macht deutlich, dass nicht der dem Namen nach und durch die äußerlich sichtbare Beschneidung ein wahrer Jude ist, sondern derjenige, der der vom Gesetz geforderten Gerechtigkeit entspricht. Äußerliche religiöse Forderungen und Gesten zählen vor Gott nicht viel. Es kommt darauf an, ob der Mensch nach seinem Willen und nach seiner Gerechtigkeit handelt.

Paulus spricht von der Beschneidung des Herzens. Sie geschieht nicht durch äußerliche Befolgung eines Gesetzes, sondern durch das Wirken des Heiligen Geistes. Nur um Jesu willen bist du fähig, Gott an die erste Stelle zu setzen und nach seinem Willen zu handeln. Durch seinen Tod am Kreuz hat Jesus seine Liebe zu dir deutlich gemacht. In seinem Opfer liegt die Vergebung deiner Schuld, die Befreiung aus der Gefangenschaft der Sünde und das Geschenk seiner Gerechtigkeit. Der Stolz des Menschen verlangt nach Anerkennung und Lob für die eigene Leistung. Lobenswert ist an dir aber, was du eben nicht mit eigener Kraft erworben hast: Christus.

Prüfe dich: Wo ist dein Christsein zur Äußerlichkeit geworden? Wo ist dir die Anerkennung durch Mitchristen wichtiger als die Ehre Gottes? Gibt es eine Kluft zwischen dem, wovon du als Christ überzeugt bist, und dem, was du tatsächlich tust?
Das einzige Lob, das du brauchst, ist: Jesus. Gib dich ihm ganz hin. Vertraue ihm und seiner Gerechtigkeit. Damit machst du Gott die größte Ehre.
 

Fragen zum Abschluss von Römer Kap. 1 und 2


コメント


bottom of page