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Die Lust der Welt

Die Kirchenjahreslese ist ein Bibelleseplan der das Sonntagsevangelium (wie es in den ev. Landeskirchen gelesen wird) durch passende Abschnitte aus der ganzen Bibel die Woche über thematisch zu vertiefen sucht. Das Konzept hat seinen Ursprung in der Evangelischen Michaelsbruderschaft.

 
Thema dieser Woche: Versuchung

Lies heute: Jakobus 4,1-10
 

Lieber Bruder, sicherlich kennst du den Kampf der Gelüste. Es ist das Ringen darum, dem nachzugeben, worauf du eben gerade jetzt Lust hast. Du weißt zwar, dass du nicht auf jedes Gefühl und jede Lust hören solltest, aber dein alter sündiger Mensch teilt dir nur mit, welche Lust er jetzt befriedigt haben möchte. Er sagt dir nicht, ob diese Lust gut, richtig und wahr ist und ob sie dir und anderen Menschen wirklich zum Besten dient. Es gibt natürliche Bedürfnisse, wie z. B. nach einem harten Arbeitstag sich der Lust nach Schlaf ganz hinzugeben. Aber du kennst sicher auch die Art von Lust auf etwas, was dir nur suggeriert, dass du es brauchst. Tatsächlich stellst du fest, dass die Befriedigung dadurch nur kurz ist und die Leere danach um so größer. – Vielleicht bist du gefangen in Pornographie, Alkohol, übermäßigem Essen, Serien, Ablenkung oder etwas anderem. Wenn du die Dinge unter dem Licht Gottes betrachtest, weißt du, dass du sie eigentlich nicht brauchst und sie dir sogar schaden. Doch du stellst erneut fest: Wieder gescheitert. Die Gelüste haben gewonnen. Vielleicht kennst du die Scham, also das Gefühl versagt und die eigene Unfähigkeit unmittelbar vor Augen zu haben. Vor lauter Scham treibt es dich wieder zu den Gelüsten, um die Enttäuschung zu betäuben. Satan nutzt deine Scham, um dich von Gott zu trennen. Bereits Adam und Eva trennte die Erkenntnis entblößt und schuldig zu sein, von Gott.

Jakobus leuchtet dir heute den Weg aus, wie du mit Scheitern und Scham umgehen kannst. Du darfst enttäuscht und traurig sein. Ja, klage zu Gott und jammere ihm dein Leid. Du musst es nicht mit dir selbst ausmachen. Das ist die gute Botschaft: So wie es dir jetzt geht, nahe dich Gott. Vor ihm darfst du das aussprechen, was dich quält. Wo du bei deiner Familie und deinen Freunden auf Unverständnis stößt, Gott versteht es. Vor ihm darfst du sein, wie du bist. Du musst keine Masken tragen. Genau das ist Demut. Es meint, sich vor Gott selbst zu erniedrigen. Das heißt nicht, sich selbst schlecht zu machen. Sondern einfach zu akzeptieren, dass du angesichts Gottes Herrlichkeit und Größe, sehr klein bist. Du bist ein winziger Mensch mit allerlei Makeln, aber von Gott geliebt und angenommen. Wenn du diesen deinen Stand akzeptierst, dann bist du wahrhaft demütig und würdig Gottes Gnade zu empfangen. Er wird dich neu aufrichten, dich gegen das Böse stärken und lehren, die guten Gaben dieser Welt im richtigen Maß zu genießen. Das gelingt nie aus eigener Kraft, sondern allein weil Christus die Werke des Satans überwunden hat. Nur auf ihn kannst du bauen.

Demütige dich vor Gott! Schütte ihm alles hin, was sich an Kummer und Frust in dir aufgestaut hat. Freue dich über die Gnade, mit der Gott deine Zerbrochenheit heilt.

Auch deine Brüder kennen das Gefühl von Scham und Frustration über die eigene Unfähigkeit. Helft einander, indem ihr ehrlich benennt, was Sünde ist. Es ist schmerzhaft vor einem Bruder zu beichten, aber befreiend, wenn er dir die Gnade Gottes zuspricht. Bete für deine Brüder in ihrem Kampf.

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