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Die neue Wirklichkeit

Die fortlaufende Lesung folgt dem Standard-Bibelleseplan der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen.

 
Römer 6,1-11
 

Durch Jesus bist du in eine neue Realität versetzt. Es ist nicht nur eine Berührung oder ein Wort, das du empfängst, sondern Christus selbst. Wir werden eins mit Christus. Ein Bild dafür ist die Ehe: Wie man vorher zwei getrennte Personen war, so wird man ein Leib. Damit verbunden ist, dass man alles gemeinsam erlebt, sich freut und leidet. Was dem einen widerfährt, wirkt sich auf den anderen aus. Was den einen trifft, bewegt den anderen. Dass wir nun mit Christus eins geworden sind, bedeutet auch das: Christus nimmt unsere Sünde und den Tod auf sich und schenkt uns dagegen sein eigenes Leben. Es ist ein zutiefst ungleicher Tausch und zeigt Gottes große Gnade.

Das Eigentum von Jesus Christus zu werden, geschieht durch die Taufe. In der Taufe wird uns konkret zugeeignet, was Christus am Kreuz getan hat. Die dadurch hergestellte Einheit mit ihm verändert dein Verhältnis zur Sünde: Jesus nimmt dir die Sünde ab und verbindet dich mit seinem Tod. Du bist mitsamt deiner Sünde am Kreuz gestorben. Dein alter Mensch ist am Kreuz vernichtet worden, aber dadurch bist du von der Sünde frei geworden. Dieses alte Leben, in dem du unter der Sünde stehst, hat schon längst sein Ende gefunden. Stell dir einen Rennen vor: Du bist unter den Läufern, aber gleich zu Beginn verletzt du dich, und es ist klar, dass du den Siegespreis nicht erreichen wirst. Doch dann kommt der schnellste Läufer zurück, nimmt dich auf seine Arme und erringt mir dir den Sieg. Der Kampf gegen die Sünde ist im Blick auf unseren alten Menschen schon längst verloren, deswegen wird er dem Tod übergeben werden. Durch das Kreuz Jesu haben wir den Lauf vorzeitig beendet, um mit einer anderen Kraft, der Kraft Jesu, weiterzulaufen.

Genauso real, wie du mit Jesus gestorben bist, so hast du auch in Christus Anteil an seiner Auferstehung. Damit bist du plötzlich völlig frei für Gott zu leben. Und das herrliche daran ist: Weil Jesu Auferstehung ja nicht ein zurück in das Leben war, sondern der endgültige Sieg über den Tod, so kann auch dir dieses neue Leben nicht mehr genommen werden. Das ist die Realität, in der du durch die Taufe stehst.

So auch ihr: Haltet euch für Menschen, die der Sünde gestorben sind und für Gott leben in Christus Jesus. (Röm 6,11)

Das griechische Wort, das hier für “haltet” steht, ist logizomai, das Wort, das in Röm 4,3 für “gerechnet” gebraucht wird (“Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet”). Es geht hier also nicht mehr um ein “Stellt euch das mal vor, weil es eine schöne Vorstellung wäre”, sondern es geht um das Ergreifen der Tatsache von Gottes Gerechtmachung durch das Kreuz Jesu. “Halte dich dafür” heißt also: Sieh dich so an, dass du der Sünde gestorben bist und für Gott lebst, weil dies tatsächlich der Fall ist.

Lerne Röm 6,11 auswendig. Wenn du heute oder die nächsten Tage in Versuchung gerätst, dann berufe dich auf dieses Wort und bete: Ich danke dir Herr Jesus, dass ich der Sünde gestorben bin und sie keine Macht an mir hat. Danke, dass du mich frei gemacht hast für Gott zu leben. Amen.

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