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Die Nummer 01

Die Kirchenjahreslese ist ein Bibelleseplan der das Sonntagsevangelium (wie es in den ev. Landeskirchen gelesen wird) durch passende Abschnitte aus der ganzen Bibel die Woche über thematisch zu vertiefen sucht. Das Konzept hat seinen Ursprung in der Evangelischen Michaelsbruderschaft.

 
Thema dieser Woche: Nachfolge
Lies heute: Matthäus 19,16-26
 

Ein junger Mann mit viel Besitz, fragt Jesus, was er tun müsse, um das ewige Leben zu erlangen. Jesus antwortet ihm: Er soll die Gebote befolgen. Auf die Nachfrage, welche Gebote das seien, fängt Jesus nicht der Reihe nach beim ersten Gebot an, sondern zählt erstmal alle Gebote auf, mit denen der junge Mann, zumindest nach eigener Auskunft, keine Not hatte. Aber anscheinend hat auch der junge Mann gemerkt, dass ihm noch etwas fehlt. Er fragt deshalb nochmal nach: Was muss ich noch tun? Dann kommt Jesus auf den Punkt: „Wenn du vollkommen sein willst, geh los, verkaufe deinen Besitz und gib das Geld den Armen. So wirst du einen Schatz im Himmel haben. Dann komm und folge mir!“

Diese Antwort gefiel dem Reichen nicht. Bereits in der Bergpredigt (Mt 6,24) sagt Jesus: Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Dem reichen Mann wurde das schmerzlich bewusst und er entschied sich leider, weiter dem Mammon statt Jesus zu dienen.

Der reiche Mann hat das wichtigste, nämlich das erste Gebot vergessen: Gott duldet keine Nebengötter. Das kann alles möglich sein. Denn Jesus hat kein Problem mit Geld oder Besitz. Er lädt sich gerne bei Reichen Leuten zum Essen ein, lässt sich mit verschwenderisch teurem Öl salben und sieht seine Sendung nicht im Kampf um Verteilungsgerechtigkeit. Für ihn ist Geld und Besitz das, was es ist: materielle, vergängliche Güter, die Gott dem Menschen gibt. Sie sind Gaben Gottes, die wir verbrauchen dürfen. Die für Jesus entscheidende Frage: Wem dienst du an erster Stelle? Wer ist dein Herr, der Gott Israels oder irgendwelche toten Götzen?

Nicht selten hindert materieller Besitz Menschen daran Gott zu dienen und das unabhängig von der Höhe ihres Kontostandes. Auch der Arme und der Mittelständler können dem Besitz hinterherrennen. Jesus warnt im Gleichnis vom Sämann, dass ein Teil der guten Saat seines Wortes unter die Dornen fällt. Jesus legt dieses Gleichnis aus und erklärt: „Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hören und gehen hin und ersticken unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens und bringen keine Frucht zur Reife.“ (Lk 8,14).

Prüfe dich. Wer oder was ist die Nummer 1 in deinem Leben? Worauf setzt du dein Vertrauen? Oder: welche Götzen machen Gott in deinem Leben Konkurrenz? – Benenne alles vor Gott und bete:

Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. (Nikolaus von Flüe)

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