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Gipfelkreuz

Die Kirchenjahreslese ist ein Bibelleseplan der das Sonntagsevangelium (wie es in den ev. Landeskirchen gelesen wird) durch passende Abschnitte aus der ganzen Bibel die Woche über thematisch zu vertiefen sucht. Das Konzept hat seinen Ursprung in der Evangelischen Michaelsbruderschaft.

 
Thema dieser Woche: die rettende Liebe Gottes

Lies heute: Galater 6,11-18
 

Wusstest Du, dass beim Wandern das Bergablaufen auf Dauer anstrengender ist als der Aufstieg? – Das liegt daran, dass deine Muskeln verwirrt sind. Sie vollziehen zwar dieselbe Bewegung wie beim Bergauflaufen, müssen jedoch bei jedem Schritt abrupt blockieren, um die Bewegung abzubremsen – sonst würde der Abstieg schneller gehen als dir lieb ist. Der Abstieg ist auch deshalb anspruchsvoller, weil der Gipfel bereits erreicht war. Die Konzentration lässt nach, du spürst noch die Anstrengung des Aufstiegs in den Knochen und bald auch die des Abstiegs. Es melden sich Muskeln in deinen Beinen, die Du vorher gar nicht gekannt hast. – Die schöne Aussicht schwindet und du gehst zurück ins Tal. Denn dort hast du konkrete Verantwortungen, denen du gerecht werden musst.

Durch die Weiten der Berge und die Nähe zum Himmel, kannst du auf dem Gipfel etwas von der Größe und Macht Gottes erleben. Dort findet sich auch ein Gipfelkreuz. Es ist das Zeichen für den Sieg Christi. Sowie das Kreuz fest und beständig auf dem Gipfel steht, ist sein Tod am Kreuz ein für alle Mal geschehen. Und auch dein Leben hat mit Christus am Kreuz endgültig ein Ende gefunden. Die Sünde und der Tod verlieren dort ihre Macht. Das Kreuz ist zugleich der Wegmarker, der Dir den Weg Richtung Tal weißt. Denn du bist dazu berufen in der Welt zu leben und Verantwortung zu übernehmen. Aber du lebst dort als einer, der sein Leben auf dem Gipfel, am Kreuz Jesu gelassen hat. Du bist mit Christus gekreuzigt. Die Welt hat für dich seit dem Gipfel ihren Reiz verloren und du lebst in ihr wie ein Fremder. Und doch musst du weiter in der Welt leben, bis Jesus wiederkommt.

Der Weg zum Kreuz und damit zum Glauben an Jesus, zur Taufe und zur Bekehrung, ist nichts, was du dir in irgendeiner Weise verdienen und erarbeiten könntest. Es ist allein Gottes Tun. – Wenn du dein Leben bereits am Kreuz gelassen hast, bist du dazu gerufen, die Last deines persönlichen Kreuzes auf dich zu nehmen und Jesus auf dem Weg ins Tal zu folgen. Denn du bist dazu gerufen, für andere Licht zu sein und Zeugnis von dem zu geben, was Jesus an dir getan hat. Er arbeitet an dir und will dich zum Dienst für andere gebrauchen. Gerade deshalb ist Christsein und der Weg der Nachfolge so steinig und anstrengend. Du kannst gewiss sein, dass Jesus dir darin vorausgeht und dich führt.

Gebet: Danke Vater, dass du meinem alten Menschen am Kreuz ein Ende bereitet hast und ich nun mit dir leben darf. Lieber Herr Jesus, erneure mich durch deine Liebe und lasse mich dir treu folgen.

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