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Jesus macht satt

Im siebten Wochenimpuls geht es um Jesus als das lebendige Brot. Jeder der davon isst, wird mit ihm leben in Ewigkeit. Jesus selbst will deine größte Sehnsucht sein. Denn allein er kann deinen wahren Hunger stillen. Dabei hat er auch deine irdischen Bedürfnisse fest im Blick – und wird für dich sorgen. In Johannes 6,30-51 lehrt Jesus eine größere Menschenmenge, die ihm sogar hintergereist waren, um ihn zu hören.

 

Bedürfnisse und wie sie gestillt werden

Jeder, der schon einmal eine lange Wanderung gemacht und dazu noch einiges an Höhenmetern hinter sich gebracht hat, der weiß, wie wohltuend es ist, wenn man am Abend gemütlich in einem Wirtshaus seinen Energiespeicher mit gutem Essen wieder auffüllen und danach erschöpft ins Bett fallen kann.

Jeder Mensch hat verschiedene Bedürfnisse, die gestillt werden wollen. Das sind vor allem Essen und Schlafen, Erholung und Arbeit sowie das Bedürfnis nach tiefer Gemeinschaft. Hinzu kommen auch das Bedürfnis nach Sicherheit und Freiheit.

Falsche Antworten

Einem Neugeborenen bzw. Kleinkind, das noch nicht sprechen kann, bleibt nichts anderes als seine Bedürfnisse durch lautes Schreien kundzutun. Die Aufgabe der Eltern ist es herauszufinden, was der Kleine nun will. Hat er Hunger? Braucht er Streicheleinheiten? Oder ist der Mittagsschlaf überfällig? – Haben die Eltern das Rätsel erst einmal gelöst, so ist damit noch nicht das Bedürfnis gestillt und die nächste Herausforderung lässt nicht auf sich warten.

Was bei einem Kleinkind so normal scheint zieht sich aber bis ins Erwachsenenleben hinein. Auch als Mann, der denken und reden kann, scheint man aber manchmal wie ein Kleinkind zu funktionieren. Wir müssen dabei folgendes unterscheiden: Das Gefühl, die Mittel/ Antwort und das Ziel. Um beim Essen zu bleiben. Dort wäre der Hunger das Gefühl, das dir mitteilt, dass du etwas brauchst, nämlich Essen. Das Mittel bzw. die Antwort auf dein Gefühl ist die Nahrung. Das Ziel, das du verfolgst, ist es satt zu werden. Was ist nun an dieser Aufteilung so außergewöhnlich? – Nichts. Allerdings lebt der Mensch damals wie heute in der Not, dass er seine Sehnsüchte mit den falschen Mitteln zu stillen versucht. Und er verliert sich darin seine Gefühle und Bedürfnisse als höchstes Ziel zu verfolgen. Er sucht darin seinen Lebenssinn und vergisst dabei, dass es nur einen geben kann, der die wahre Sehnsucht stillen und für alle anderen Bedürfnisse sorgen kann: Jesus Christus.

Persönliche Fragen

Nimm dir kurz Zeit und beantworte folgende Fragen:

  1. Was ist dein persönliches Lebensziel(e)? Wonach sehnst du dich am meisten? – Als Hilfestellung: Konzentriere dich auf die Gegenwart. Was ist aktuell dein größtes Ziel? Für welche Sache investierst du viel Zeit oder schenkst ihr deine Aufmerksamkeit? Deine Ziele können die positiv wie negativ erscheinen. Du hast bewusst oder unbewusst wie einen konkreten Ort vor Augen, den du ansteuerst. (Bsp. des Essens: Das Ziel wäre es satt, zu sein)

  2. Auf welchem Weg, versuchst du dein Ziel zu erreichen? Welche Mittel nutzt du? Was investierst du? Welche Wege bist du bereit zu gehen? – Auch hier können gute wie schlechte Mittel vorkommen. (Bsp. des Essens: Die Antwort wäre die Nahrung).

  3. Wie äußert sich der Wunsch für dich in deinem Alltag, dass du überhaupt auf die Idee kommst, dieses Ziel zu verfolgen, indem du dafür bestimmte Mittel nutzt? – Dies ist ganz schlicht ein Gefühl, das du erlebst, egal ob körperlich, seelisch oder psychisch. (Bsp. des Essen: Du empfindest Hunger).

 
Lies Johannes 6,30–51
 
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt. (V. 51)

1. Jesus ist das Ziel

Wer Jesus sein Vertrauen schenkt und kein anderes erstes Lebensziel verfolgt als in Gemeinschaft mit Jesus zu leben, der wird auch in Ewigkeit Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel haben. Gott kennt dein Herz und sieht deine bewussten wie geheimen Ziele. Und nun kommt noch der Anspruch Gottes hinzu, an erster Stelle stehen zu wollen. Das ist ganz schön herausfordernd, besonders dann wenn ich viele große Ziele habe, die man ja nebenbei weiterverfolgt. Nun spricht Jesus aber davon, dass er als lebendiges Brot vom Himmel herabgekommen ist, damit die Menschen nicht verloren sind. Es gibt das eine klare Ziel: deine Rettung aus der Verdammnis und Verlorenheit der Sünde. Jesus ist darin selbst das Ziel, weil er deine Bosheit auf sich genommen hat.

Jesus will dir weder ein schlechtes Gewissen machen, wo du konkrete Ziele verfolgst oder natürliche Bedürfnisse zu stillen versuchst. Er fordert dich aber heraus, allein ihn zu deinem Lebensziel zu machen. Denn wo er dich regiert, ordnen sich alle anderen Ziele und Bedürfnisse. Außerdem werden böse Ziele sterben und er wird dir neue Ziele schenken, die von ihm sind. Ist Jesus dein Ziel? Welche Lebensziele musst du vielleicht aufgeben?

2. Jesus ist der Weg

Jesus kommt nicht und spricht: Du sollst mir folgen. Aber ich kann mich nicht um die Wegführung und ständig um deine Befindlichkeiten kümmern. Wo du vom Weg abkommst, musst du selbst zurückfinden. – Nein, so redet Jesus nicht. Er bleibt nicht wie ein abgehobener Popstar, der von seinen Fans fordert, dass sie zu seinen Konzerten pilgern. Jesus kommt selbst und gibt sich als Mittel, Weg und Antwort auf das wahre Ziel zu erkennen. Jesus bezeichnet sich selbst als Brot. Er meint das aber nicht nur bildlich, sondern wortwörtlich: Er ist Brot. Er selbst ist das Mittel und die Antwort auf jeden Hunger, jede Not. Er ist die Antwort auf jede Sünde. Er ist die Antwort in der Freude und im Leiden. Er will dich nicht nur satt machen, sondern schenkt sich dir selbst als das Brot, das sättigt.

Vielleicht hat dich die Frage nach deinem Lebensziel überfordert oder auch traurig gemacht, weil du erkannt hast, wie schwer es doch ist, allein Gott zu dienen und Jesus nachzufolgen. Du hast vielleicht bereits erfahren, wie oft du an dem Ziel gescheitert bist, ein Leben nach Gottes Willen zu führen. Die gute Nachricht ist: Jesus bleibt nicht dabei, dir ein abstraktes Lebensziel vorzugeben. Er weiß um deine menschliche Schwachheit und dein Scheitern in großen Zielen. Deshalb gibt er sich selbst als Brot. In deinem Alltag, musst du nicht voller Sorge in die Zukunft blicken, sondern du darfst jetzt, heute und hier, Jesus als lebendiges Brot essen. Jesus stellt keine Forderung auf, ohne dir die Antwort zu geben. Sein eigener lebendiger Leib ist die Antwort.

3. Jesus ist im Hunger

Nun hat jeder Weg und jedes Ziel einen Anfang. Ein Gefühl, ein vermeintliches Bedürfnis, das mich antreibt, nach Nahrung und Antwort zu suchen. – Viele haben die Erfahrung gemacht, dass wenn sie mit besonders großem Hunger ihren Wocheneinkauf im Supermarkt machen, dazu neigen eher ungesunde Lebensmittel zu kaufen, solche, die einen eben gerade nicht nachhaltig satt machen, sondern dir nur für den Moment suggerieren, deinen Hunger zu stillen können. Bereits die normalsten Bedürfnisse stehen in der Gefahr von uns falsch interpretiert zu werden.

Wenn ich nicht weiß, was mein Bedürfnis ist, kann auch nicht die richtige Antwort gegeben werden. Wer seinen Hunger nicht kennt, kann nur wie ein Kleinkind mit lautem Schreien reagieren. – Um das an einem Beispiel konkret zu machen: Viele glauben heute der Sexualtrieb sei ein Bedürfnis wie Essen und Trinken, der ständig befriedigt werden muss. Darin vermischen sich allerdings verschiedene Dinge, die nicht zusammengehören. Ein reiches Sexualleben kann natürlich für viele als attraktives Ziel erscheinen. Aber das Problem beginnt viel früher. Nämlich in der Interpretation meiner Gefühle. Denn das eigentliche Bedürfnis, das Gott in uns hineingelegt hat, ist es in tiefer und echter Verbundenheit mit anderen Menschen zu leben. Das zeigt sich besonders in der Kindheit, wo Sex völlig uninteressant ist. Das, wonach Kinder suchen, ist Geborgenheit und Liebe bei ihren Eltern. – Nun hat man heute Sexualität und die eheliche Liebe auseinandergerissen, sodass viele ihren eigentlichen Hunger nach echter, tiefer Gemeinschaft – die übrigens auch Singles haben können – missverstehen. Sie glauben Hunger nach Sex zu haben, suchen dort ihre Antwort und ihr Ziel. Wo ich aber von Gott her erkenne, dass Sex ein Geschenk für die Ehe ist, weiß ich meine Antworten anderweitig zu suchen. – Gerade hier herrscht große Not und macht zugleich beispielhaft deutlich, wie sehr der Mensch gefangen ist in seinen spontanen Gefühlen und nach schnellen Antworten sucht.

Die gute Nachricht ist: Jesus kennt deine Bedürfnisse. Er weiß, wie du dich fühlst. Er kennt nicht nur den Zustand von Hunger, Angst und Erschöpfung. Er kennt das schlimmste, nämlich von allen gehasst und verdammt und in der völligen Finsternis, abgeschieden von Gott zu sein. Keine Not ist ihm fremd. Er hat verheißen in den Schwachen, Armseligen und Leidenden zu sein. Jesus gibt sich nicht allein als Ziel und Weg, sondern er durchdringt bereits den Anfang, nämlich deinen Hunger. Dort wo du Mangel leidest, wo du seufzt unter der Last deiner Krankheit, dort wo du angeklagt wirst, wo du dich nach Ruhe und Frieden für deine Seele sehnst. Bereits in dieser deiner Sehnsucht ist Jesus. – In deinem realen Hunger, in all deinen Bedürfnissen, in jedem Gefühl, bietet dir Jesus an sich vollkommen hineinzugeben – sei es noch so sündig und gottlos. Wo du Jesus in deine menschlichsten Bedürfnisse, Versuchungen und Kämpfe mithineinnimmst, wird Jesus bald schnell selbst zu deinem größten Hunger. Das ist die Provokation Jesu: Er gibt sich in deine Not hinein und stillt deine Bedürfnisse. Bist du bereit ihn dort hineinzulassen?

 

Praktisch

Jesus bezeichnet sich nicht nur als Brot, sondern setzt es mit seinem Körper gleich. Diesen Leib sollen wir essen. Darin zeigt Jesus, dass er als Sohn Gottes ein echter Mensch aus Fleisch und Blut war, den jeder anfassen und erleben konnte . Und das geniale ist, mit seiner Auferstehung und Himmelfahrt, hat Jesus uns einen Zugang gegeben, ihn ganz real zu schmecken und anzufassen.

  1. Die Gemeinde. Die Gemeinschaft derer, die an Jesus glauben, ist die Gemeinde. Jesus ist ihr Haupt. Er hält den ganzen Körper zusammen. Du darfst in der Gemeinde Jesus suchen und erwarten. Denn er hat versprochen genau dort zu sein, wo sich Menschen in seinem Namen und seiner Verheißung versammeln. – Wenn du an deiner Gemeinde leidest, dann halte an ihr fest und bete für sie. – Wenn du keine Gemeinde hast, dann suche dir eine. – Geh in den Gottesdienst und erwarte, dass Gott dort mit dir spricht.

  2. Die Bibel. Nicht allein in Menschen macht Jesus sich dir zugänglich, sondern als Erstes in der Bibel. Jesus ist die menschgewordene Sprachnachricht Gottes – die einzig relevante, die jeder hören muss. Und weil Jesus selbst das rettende Wort für alle ist, hat er seine Jünger beauftragt, diese Botschaft weiterzutragen, indem sie schlicht von ihm Zeugnis geben. Die Bibel ist das Ergebnis davon. Der menschgewordene Sohn Gottes hat sich ganz in diese einfachen schlichten menschlichen Worte hineingegeben, die von ganz normalen Menschen aufgeschrieben wurden. Wenn dir diese Worte allzu menschlich erscheinen, dann liest du es genau richtig: Jesus macht sich dir durch menschliche Worte vollkommen zugänglich. Die Bibel ist sein Geschenk an dich. In ihr kannst du Jesu Herzschlag hören.

  3. Das Abendmahl. Jesus feiert mit seinen Jüngern vor seiner Kreuzigung das letzte Abendmahl und beauftragt sie es zu feiern, bis er wiederkommt. Den Wein, den wir trinken, ist sein Blut und das Brot, das wir essen sein Leib. Das heißt, wir können Jesus tatsächlich essen. Wir können ihn richtig schmecken. Das Brot, dass du in dir aufnimmst ist anfassbar und du kannst es schmecken. Es ist völlig reales, verdaubares Brot. Das krasse ist: Jesus ist vollkommen in diesem Brot. Was für ein Geschenk. (Mehr zum Abendmahl.)

 

Impuls für die Bruderschaft

Lest gemeinsam Johannes 6,30-51 und tauscht euch über den Bibeltext aus.


optionale Fragen für das Bruderschaftstreffen:

  • Jesus will euer erstes Bedürfnis, der einzige Weg und das höchste Ziel sein. Er will schlicht der Herr in allen Dingen sein. Was kannst du tun?

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