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Leben im Licht

Die Kirchenjahreslese ist ein Bibelleseplan der das Sonntagsevangelium (wie es in den ev. Landeskirchen gelesen wird) durch passende Abschnitte aus der ganzen Bibel die Woche über thematisch zu vertiefen sucht. Das Konzept hat seinen Ursprung in der Evangelischen Michaelsbruderschaft.

 
Thema dieser Woche: die rettende Liebe Gottes

Lies heute: 1. Johannes 1,8-2,2
 

Lieber Bruder, Du wirst diese Verse wahrscheinlich kennen. Sie sind klar und deutlich formuliert. Bestimmt wirst du diesen Worten auch zustimmen. Denn sich allgemein als Sünder zu bekennen, ist nicht schwer. Und es kostet nichts. Paulus schreibt: „Wir alle haben gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den wir vor Gott haben sollten.“ (Römer 3,23) Ja, wir alle haben gesündigt. Doch Johannes schreibt hier vom Sünde bekennen. Es ist etwas anderes, sich als Sünder zu bekennen oder die eigene Sünde zu bekennen. Denn sobald es konkret wird, kostet es etwas. Du musst Dich als jemand offenbaren, der Dinge tut, sagt und denkt, die Du lieber im Verborgenen lassen möchtest. Doch dort haben diese Dinge Macht. Die Sünde liebt das Verborgene, die Sünde sucht die Dunkelheit und will nicht offenbar werden. Sie will Dich isolieren.

Diese konkrete Formulierung des Johannes erinnert uns an die Möglichkeit der Beichte. Seine Sünden zu beichten ist weder katholisch noch evangelisch, nicht baptistisch oder charismatisch. Seine Sünde zu bekennen = beichten, ist biblisch und christlich. Nutze deshalb die Möglichkeit der Beichte vor einem Bruder oder Pastor. – Wenn Dir das fremd ist, dann denke an die Momente, in denen Du dich schwach vor anderen gezeigt hast und das wiederum dazu geführt hat, dass Gemeinschaft entstanden ist, weil die gemeinsame Schwäche eine Verbundenheit bekommen hat. Dabei geht es nicht um den falschen Freispruch der Gruppe, wie „Das haben wir auch gemacht. Das macht jeder. Das ist nicht so schlimm“. Es geht hier um etwas anderes:

In der Beichte kannst du die konkrete Sünde aussprechen, die dich quält und dir zeigt, dass du tatsächlich Sünder bist. Du nennst alles beim Namen und entschuldigst es nicht. Sie verliert so ihre Macht über Dich. Denn die ausgesprochene Sünde wird ganz bewusst von Dir als das benannt, was sie ist: Sünde! Du sprichst es laut aus und bekommst laut das zugesprochen, wovon Johannes schreibt: wenn wir bekennen, so ist er – Jesus – treu und gerecht, dass er uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Das ist nicht einfach, das fällt schwer, denn Du musst hier ganz echt sein und deine Masken ablegen. Doch denke dabei an den, der nackt und elend am Kreuz hing, weil er deine Sünde auf sich genommen hat.

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