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Realität: Hoffnung

Die Kirchenjahreslese ist ein Bibelleseplan der das Sonntagsevangelium (wie es in den ev. Landeskirchen gelesen wird) durch passende Abschnitte aus der ganzen Bibel die Woche über thematisch zu vertiefen sucht. Das Konzept hat seinen Ursprung in der Evangelischen Michaelsbruderschaft.

 
Thema dieser Woche: die rettende Liebe Gottes

Lies heute: Johannes 16,29-33
 

Wir stoßen heute etwas unvermittelt zu einem Gespräch zwischen Jesus und den Jüngern. Es sind die letzten Worte, die Jesus direkt an sie richtet, bevor er ausführlich vor Gott für sie im Gebet eintreten und den Leidensweg zum Kreuz gehen wird.

Wir lesen von den letzten Worten, die die Jünger an Jesus richten. Sie bekennen sich voll Vertrauen zu ihrem Herrn und Meister, sie bekennen sich voller Freude zu Jesus als dem Sohn Gottes. Nun sollte man erwarten, dass Jesus auf solch ein gläubiges Bekenntnis, mit Lob und Dank reagiert. Doch er antwortet eher nüchtern und mit einer Feststellung, die keinesfalls ironisch gemeint ist: „Jetzt, in diesem Moment ist euch das alles klar. Ihr seid auch fest von eurem Glauben überzeugt! Doch bald werdet ihr an die Grenzen eurer Überzeugung und Treue stoßen...“ – Denn genauso sollte es auch kommen. Die Jünger werden Jesus allein lassen. Mit dieser harten Realität konfrontiert Jesus diese Männer. Den Weg, den er nun antritt, muss er allein gehen – doch eins mit dem Vater.

Sicher hast du in den vergangenen Wochen Momente von Entschlossenheit und Ernsthaftigkeit bei dir erlebt. Du warst entschlossen, das zu lassen, was dich in die Tiefe zieht und hast dabei auch erste Erfolge verbuchen können. Vielleicht warst du auch beim Fasten konsequent und warst deshalb, zumindest insgeheim, ein bisschen stolz und hast dich stark gefühlt. Doch genauso gehört es dazu, dass du immer wieder in alte Muster und Sünden zurückgefallen bist, die du eigentlich hinter dir lassen wolltest. Du musstest deiner Schwachheit ins Angesicht sehen. Vielleicht hast du vor deinen Brüdern dein Scheitern benennen müssen, für das du dich schämst.

Lieber Bruder, Jesus konfrontiert dich mit der Realität. Er tut das nicht, um Dir eins reinzuwürgen, sondern, weil Du ein Mann bist, der die Wahrheit aushält und braucht. Du kannst dich als Mann ganz von Gott rufen und gebrauchen lassen, du kannst deine Stimme zum Lobpreis seines heiligen Namens laut werden lassen. Und doch bist und bleibst du zugleich ein Sünder, der fallen und scheitern kann. Denn du bist leider fähig zu sehr viel Schlechtem und Bösen. Lasse es heute zu, dass Jesus Dir diese deine Schwachheit und Unvollkommenheit zeigt. Bitte Gott darum, dass er dich darin heiligt und erneuert.

Das ist die Gnade Gottes, die gute Botschaft, dass Jesus Christus die Macht dieser Welt – und auch Deiner Welt – gebrochen hat. Jesus sagt: Sei getrost! Ich habe die Welt überwunden (V. 33). Am Ende des Tages, am Ende dieses Programms und am Ende Deines Lebens, steht nicht das Wort des Tadels, sondern das Siegwort Jesu. Die Schwachheit, die Du mitbringst, kennt Jesus bereits und er handelt durch sie hindurch. »Doch sind wir untreu, so ist er treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen« (2. Tim 2,13).

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