Die fortlaufende Lesung folgt dem Standard-Bibelleseplan der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen.
Römer 5,6-11
Zusammenfassend finden sich zwei Linien: Erstens: Gottes Versöhnung kommt uns in einer Zeit entgegen, wo wir von unserer Seite keinerlei Anlass Gott dafür geben. Zweitens: Das Kreuz und die Auferstehung Jesu versetzen uns in einen neuen Stand vor Gott.
Kein Anlass für Versöhnung
Erstens: Wir geben Gott keinerlei Anlass, dass er uns mit seiner Versöhnung entgegenkommt. Paulus nennt fünf Gründe dafür:
unsere Schwachheit, man könnte auch sagen Kraftlosigkeit oder Krankheit.
unsere Gottlosigkeit
unsere Sünde
Gottes rechtmäßiger Zorn
unsere Feindschaft gegen Gott
Das beschreibt unseren Zustand vor Gott ohne Jesus. Es besteht bezogen auf uns kein Anlass, warum Gott uns rettet, denn es ist nicht nur, dass wir gottlos sind, d.h. ohne Gott leben, ihn verachten und ihm nicht die Ehre geben, die ihm zusteht, sondern wir sind dazu hochmütig, wir sehen unsere Schuld nicht ein. Wir sind Sünder, d.h. wir leben in Sünde und sehen keinerlei Grund davon abzulassen. Wir tun Dinge, die Gott hasst, die Böse sind und uns wie Anderen schaden. Dadurch sind wir unter dem Zorn Gottes - d.h. wir sind durch unsere eigenen Taten dem Urteil Gottes ausgeliefert. Wir suchen aber nicht Gottes Erbarmen und seine Gnade, sondern wir sind seine Feinde. Gewissermaßen behaupten wir, nicht wir haben etwas falsch gemacht, sondern Gott ist schuld und er ist falsch. Das zeigt unsere ganze Schwachheit und Krankheit. Als wir in diesem Zustand waren, hat Gott seinen Sohn Jesus aus Liebe für uns gegeben. Das zeigt: Das ist alles Gnade! Es ist allein Gottes Geschenk! Denn wir haben ihm mit unserem Leben keinen Anlass dazu gegeben.
Unverdiente Gnade
Zweitens: Durch Jesus sind wir in einen neuen Stand versetzt. »Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu!« (Offb. 21,5) Jesus macht alles neu, er macht diese ganze Welt neu. Er wird alles Gottfeindliche, Gottlose, Dunkle, Böse und Sündige vernichten und eine neue Welt wird entstehen, die Gott gefällt. Mit uns macht er dabei den Anfang. Denn Gott versetzt uns in einen neuen Stand: Das beschreibt Paulus, indem er sagt.
Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn gerettet werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind. Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir gerettet werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind. (V. 9-10)
Wir gottlose Sünder, die wir Gottes Feinde sind, werden mit Gott versöhnt und nicht nur das, wir werden gerecht gemacht! Versöhnung heißt: Gott tritt uns in voller Bereitschaft entgegen, um uns neu anzunehmen. Er legt uns keine Steine in den Weg, sondern schenkt offene Türen. Von Gott gerecht gemacht worden zu sein, heißt: wir empfangen die Gerechtigkeit Jesu. Und an ihm hat er Wohlgefallen. Wir empfangen sein Leben. Seine Auferstehung. Denn Jesus ist die Sühne für unsere Schuld. In ihm ist die Gerechtigkeit, die Gott gefällt. In Jesus ist heiliges und Gott wohlgefälliges Leben, das wir empfangen dürfen. Ähnlich sagt es Paulus:
Durch ihn aber seid ihr in Christus Jesus, der für uns zur Weisheit wurde durch Gott und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung, auf dass gilt, wie geschrieben steht: »Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!« (1. Korinther 1,30f)
Der Zorn Gottes wird sich am Ende der Zeit über diese Welt ausgießen und Gott wird ein gerechtes Gericht halten. Wer aber sein Leben in Jesus gegründet hat, wird daraus errettet.
Was denkst du, warum Gott sich dir zugewendet hat? Denkst du vielleicht, es liegt an deiner christlichen Familie, an deiner besonderen Umkehr oder an allerlei frommen Werken, die du tust? – Ist das der Fall, so denke heute um. Denn nichts an deinem Leben hat Gott dazu veranlasst, sich dir zuzuwenden. Es war und ist allein seine Barmherzigkeit durch das Opfer von Jesus Christus.
Gebet: Danke, lieber Vater, für das Blut Jesu, das mich von meiner Schuld reinwäscht. Danke für das neue Leben von dir. Bitte lasse mein Herz das Geschenk deiner unverdienten Gnade erkennen und annehmen. Mache mich fest in deinem Sohn Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist Leben und Rettung schenkt. Amen.
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