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Verrat

Die Kirchenjahreslese ist ein Bibelleseplan, der das Sonntagsevangelium (wie es in den ev. Landeskirchen gelesen wird) durch passende Abschnitte aus der ganzen Bibel die Woche über thematisch zu vertiefen sucht. Das Konzept hat seinen Ursprung in der Evangelischen Michaelsbruderschaft.

 
Thema dieser Woche: Jesu Leidensweg zum Kreuz
Lies heute: Lukas 22,1-6
 

Im heutigen Text lesen wir von Judas, der seinen Herrn verriet und verkaufte. Denn die Pharisäer und die Schriftgelehrten versuchten vergeblich, ohne großes Aufsehen, Jesus in die Hände zu bekommen. Erst durch Judas ist es möglich geworden, Jesus gefangen zu nehmen. Es ist der Satan, der Judas zu diesem verborgenen und heimlichen Tun bewegt. Judas wird dabei nicht etwa zu einem Roboter, der nichts mehr entscheiden könnte. Er bleibt ein Mensch. Gerade das zeigt eine große Tragik. Der Satan benutzt nicht etwa einen Heiden oder bösen Gewaltverbrecher, sondern einen derer, die am unmittelbarsten an Jesus dran sind. Gerade in dem verborgenen, heimlichen Tun zeigt sich das Teuflische. Es steht der Wahrheit und dem Licht Gottes gegenüber. Später erfahren wir davon, dass Jesus von dem bösen Tun des Judas weiß. Und doch verhindert Jesus es nicht, weil Gott das Werk des Teufels in sein Gegenteil umkehrt. Der Satan wollte den Tod Gottes und damit die Verlorenheit aller Sünder. Doch was er bekam, war tatsächlich der Tod Gottes durch den Tod seines Sohnes Jesus Christus. Dieser Tod bewirkte aber keine Verlorenheit, sondern die Erlösung aller Sünder aus der Gefangenschaft des Teufels. Jesus war tatsächlich tot, so tot, dass er im Totenreich war. Doch er ist am dritten Tag auferstanden und hat damit die Mauer des Todes ein für alle Mal durchbrochen.

Lieber Bruder, du brauchst keine Angst zu haben, dass der Satan in dich fährt und du so etwas tust, wie Judas Iskariot. Denn du bist getauft und durch Jesu Blut freigekauft. Wo du dein Vertrauen darauf setzt, kann dir nichts passieren. – Judas bleibt trotzdem allezeit eine Mahnung an dich. Man kann scheinbar nahe an Jesus dran sein, aber man verrät ihn doch immer wieder im Verborgenen. Der Satan freut sich an jeder kleinen und großen Sünde, die du tust, um dir einzureden, dass du doch gar nicht so ein toller Christ bist, wie du geglaubt hast. Weiter wird er dir einflüstern: Bleibe’ bloß im Verborgenen mit deiner Sünde, sonst denken die anderen Christen sicher schlecht von dir. Das ist eine Lüge. Der Teufel will deinen Tod, der dich in die Verzweiflung führt. Aber Gott will deine Freiheit! – Tritt heraus aus deiner Finsternis, hinein in das Licht Gottes. (Nutze das Angebot der Beichte, es ist ein Geschenk Gottes an dich. Mehr zu Beichte)

Vielleicht liefen deine vergangenen Wochen mit dem Fasten, Bibellesen und Beten nicht so, wie du es dir vorgestellt oder du deinen Brüdern erzählt hast. Vielleicht hast du dich auch frommer und geistlicher nach außen gegeben, obwohl es in dir drin ganz anders aussieht. Lieber Bruder, du musst dich nicht vor Gott verstellen, Dinge verstecken oder im Gebet nicht ansprechen, weil es dir unangenehm ist. Du kannst dir die Liebe Gottes und seine Gnade nicht durch ein besonders frommes Verhalten erkaufen. Denn du darfst dem Sohn Gottes vertrauen, der sogar den Verrat aus seinem engsten Kreis auf sich nahm, damit Gottes Plan zum Ziel kommt. Das tat er, weil du unendlich von ihm geliebt bist, gerade obwohl du hinter seinen Ansprüchen zurückbleibst. Bekenne heute Gott, wo du dich verstellst und Dinge vor ihm verborgen hast und lege alles in das Licht Jesu. Du kannst ganz offen und ehrlich sein, denn Jesus weist dich nicht ab!

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