Die Kirchenjahreslese ist ein Bibelleseplan der das Sonntagsevangelium (wie es in den ev. Landeskirchen gelesen wird) durch passende Abschnitte aus der ganzen Bibel die Woche über thematisch zu vertiefen sucht. Das Konzept hat seinen Ursprung in der Evangelischen Michaelsbruderschaft.
Thema dieser Woche: Hoffnung
Lies heute: Johannes 16,16-23a
Als Jesus gefangen genommen und vor den Richter gestellt, geschlagen, bespuckt und schließlich am Kreuz hingerichtet wird, da erleben die Jünger auf einmal, dass sie Jesus (für eine kurze Zeit) nicht mehr so wahrnehmen können, wie sie ihn vorher kannten. All ihre Hoffnungen in den Retter der Welt, in ihren Heiland, sind in einem Augenblick zerstört. Sie erfahren ihn als jemanden, der scheinbar keine Macht hat und sie sich wohl in ihm getäuscht haben müssen. Sie haben nicht nur ihren wichtigsten Menschen verloren, sondern mit ihm auch die ganze Hoffnung auf ein erneuertes Leben. Und darüber hinaus, lacht die ganze Welt über ihre Schmach.
Doch Jesus sagt ihnen, dass ihre Traurigkeit bald Vergangenheit sein wird, so wie die fürchterlichen Schmerzen einer Frau über die Freude ihres Kindes nach der Geburt vergessen sein werden. Denn Jesus wird für alle und insbesondere für seine Jünger sichtbar sein. Nicht einfach so, dass sie ihn jetzt einfach wieder vor Augen haben, so wie sie ihn vorher kannten. Sondern sie können ihn vor allem verstehen und erkennen, dass er der wahre Sohn des lebendigen Gottes ist. Sie dürfen wissen, dass ihre Hoffnungen auf Rettung und Erlösung nicht nur fromme Wünsche waren, sondern mit dem auferstandenen Jesus Wirklichkeit geworden sind. Das werden die Jünger und auch wir zu Ostern erleben: „Aber ich werde euch wiedersehen und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude wird niemand von euch nehmen“.
Es gibt Zeiten, lieber Bruder, in denen du nichts von der Kraft und Gegenwart Jesu spürst, Zeiten, die dich traurig machen. Lass dich davon nicht entmutigen, sondern vertraue mit dankbarem Herzen auf das, was der lebendige Jesus Christus in Zukunft tun wird. Er ist immer noch Gott und er hat alle Macht jede Dunkelheit zu durchbrechen. Er hat allem Tod, aller Traurigkeit, allem Leid den Schrecken genommen. Eines Tages wirst du ihn von Angesicht zu Angesicht treffen. Durch den Heiligen Geist und sein Wort in der Bibel, kannst du ihm jetzt schon zuhören, ihn sehen und seinen Willen verstehen. So darfst du bereits heute darüber dankbar sein, was Jesus Christus für dich und für die ganze Welt morgen tun wird und dich darüber freuen.