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Taufe

Wie dir die Taufe zur Umkehr hilft

Als Jesus vor rund 2000 Jahren am Kreuz gestorben und danach auferstanden ist, war es das Ereignis in der Geschichte hier auf Erden, welches die Vergebung der Sünden aller Menschen ermöglicht hat. – Ist das aber nicht schon ewig her? Woher können wir nur wissen, dass Jesus auch für uns gestorben und zu unserem Heil auferstanden ist?

 

Es gibt ein Ereignis in deiner persönlichen Lebensgeschichte, dass dich direkt mit dem Ereignis vor 2000 Jahren verbindet: Deine Taufe. (Wenn du noch nicht getauft bist, lies trotzdem weiter 😉 ).

1. Was ist das Besondere der Taufe?

Nachdem Jesus vom Tod auferstanden war, erschien er seinen Jüngern und gab ihnen folgenden Auftrag:

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Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes tauft – und indem ihr sie lehrt alles zu halten, was ich euch befohlen habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Mt 28,18ff)

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Niemand kann diesen Befehl aufheben, ist er doch von Gott in Jesus Christus höchstpersönlich gegeben worden! Das ist das Erste besondere an der Taufe: Gott hat sie eingesetzt.

 

Die zweite Besonderheit ist ihr Inhalt: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Die Taufe setzt uns in Verbindung mit Gott. Und zwar vollumfassend. Die Taufe ist ein rechtsgültiges Ereignis, durch das Gott uns aus der Macht der Finsternis errettet und vollgültig in sein Reich gesetzt hat. Wir gehören Gott. Wir sind ihm übereignet. Ähnlich wie man bei dem Kauf eines Buches seinen eigenen Namen einträgt, um anzuzeigen, dass das Buch nun einem selbst gehört, so hat Gott durch die Taufe seinen eigenen Namen in unser Lebensbuch geschrieben. Vorher stand dort: "dem Teufel gehörig", nun steht dort "Gott gehörig."

 

Schließlich können wir eigentlich nur staunen: Gott nutzt ein total irdisches Zeichen, nämlich Wasser, um uns mit ihm in Verbindung zu bringen. Möglich ist das nur durch Jesus geworden. Es ist klar: Gott handelt hier umfassend vom Anfang bis zum Ende und macht sich dabei Menschen zu nutze, seinen Auftrag auszuführen. Die Worte, die bei der Taufe über dem Täufling gesprochen werden, können nicht kaputt gehen, weil sie schließlich Gottes Worte sind, gegründet in seinem göttlichen Handeln auf dieser Welt.

2. Wie kannst du im Alltag aus der Taufe leben?

Diese exklusive Wesensart der Taufe, darfst du voll und ganz auskosten. Denn blickst du auf deine Eigenschaften, dann sieht es dort ganz anders aus. Während der 70 Tage ist dir das deutlich geworden: Du sündigst nämlich. Und selbst wenn du dich mit all deiner Konzentration und Kraft dagegenstellst, passiert es. Wie viel schlimmer sieht es wohl aus, wenn du schwach bist. Gerade deswegen hat der Apostel Paulus den Römern Mut gemacht (es lohnt sich auch, einmal das ganze Kapitel 6 zu lesen):

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1 Was wollen wir hierzu sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade umso mächtiger werde? 2 Das sei ferne! Wir sind doch der Sünde gestorben. Wie können wir noch in ihr leben? 3 Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? 4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in einem neuen Leben wandeln. 5 Denn wenn wir mit ihm zusammengewachsen sind, ihm gleich geworden in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein. 6 Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen. 7 Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. 8 Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden, 9 und wissen, dass Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort nicht über ihn herrschen. 10 Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben ein für alle Mal; was er aber lebt, das lebt er Gott. 11 So auch ihr: Haltet euch für Menschen, die der Sünde gestorben sind und für Gott leben in Christus Jesus. 12 So lasst nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam.

(Römer 6,1-12)

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Durch deine Taufe hat sich der Kreuzestod Jesu geistlich an dir vollzogen, auch wenn dies für unsere Augen erstmal nicht sichtbar ist. Dein ganzes irdisches christliches Leben besteht nun daraus, dass sich diese Realität auch an deiner leiblichen Existenz vollzieht. Wenn du eines Tages stirbst und schließlich wieder auferstehst, wird dieser Prozess vollendet sein (vgl. 1.Kor 15,42-49).

 

Das bedeutet: Leben aus der Taufe = Leben aus dem Kreuz. Das hat zwei Dimensionen: 1. Kehre um und 2. fang nochmal ganz neu an.

 

Die Taufe bedeutet zuerst Sterben. Das klingt drastisch, ist aber der einzige Weg zu wahrem Leben. Höre nicht auf den Teufel, der dir einflüstert, dass andere Dinge zum ewigen Leben führen (so wie er es Eva einflüsterte, vgl. 1. Mose 3,4).

 

Sondern: Du kannst dir deine todbringende Sünde eingestehen. Du kannst den Weg der Sünde verlassen und zu Gott umkehren. Das ist meistens schmerzhaft, weil damit gerade ein Teil von dir stirbt. Sünde zu erkennen und sich einzugestehen, fällt so schwer, weil dir damit der Tod furchterregend und unmittelbar vor Augen ist. Dort, wo du dich ehrlich deiner Sünde und deinem eigenverschuldeten Versagen stellst, stirbt alles, worauf du bisher vertraut hast: dein starkes Selbstbewusstsein, deine eigene Gerechtigkeit, dein Plan für dein Leben. Die eigene Schuld vor Gott aufrichtig zu bekennen, zerbricht dich. Aber das ist die frohe Botschaft: Dieser Tod, der dir gilt, den hat Jesus auf sich genommen und besiegt.

 

Deshalb gilt auch das Zweite: Du kannst neu anfangen. Du darfst Gott um Vergebung bitten und seine Vergebung empfangen. Er schenkt dir, zerbrochenen und toten Menschen, wieder neues Leben. Das ist Leben aus dem Kreuz. Dein Leben entspringt dem zermarterten, geschlagenen, blutenden und gekreuzigten Leib Jesu. Denn dort ist deine Schuld bezahlt und du darfst aus der Auferstehungskraft Jesu leben. Damit bist du deinen Begierden nicht mehr ausgeliefert und brauchst nicht auf sie zu hören(vgl. Röm 6,12).

 

Damit ist deine Taufe an jedem Tag deines Lebens von entscheidender Bedeutung. Denn Gott hat dir durch sie verbindlich zugesagt, dass du täglich zu ihm umkehren und neu anfangen kannst. Damit dir das auch in Zeiten der Not und Anfechtung eine Hilfe wird, ist es gut, dieses Versprechen beständig vor Augen zu haben. Denn das heißt schließlich Glauben: Du erkennst deine Schwachheit und vertraust auf Gottes Stärke.

3. Wie kannst du deine Taufe konkret bedenken?

Es gibt unterschiedliche Arten wie man sich seiner Taufe und dem damit verbundenen Versprechen Gottes bewusst werden kann. Ein paar Dinge wollen wir dir zur Hilfe benennen.

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  1. Die Beichte. Der oben beschriebene Prozess, die eigene Sünde zu bekennen und Gottes Vergebung zugesprochen zu bekommen wird in der Beichte ganz konkret. Du findest HIER einen ausführlichen Text dazu. Nicht umsonst geschieht in der Beichte die Vergebung mit den Worten: "Dir sind deine Sünden vergeben. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes." Das ist der dreieinige Gott, auf dessen Name du auch getauft bist.

  2. Im Gottesdienst. Wenn im Gottesdienst das Glaubensbekenntnis gesprochen wird, bekennst du den dreieinigen Gott. Hier kannst du auch bedenken, wer mit Vater, Sohn und Heiliger Geist gemeint ist und was Gott alles für dich getan hat. Auch hier gilt, du bist auf den Namen des dreieinigen Gottes getauft. Mit dem lauten Bekenntnis, sagst du immer wieder neu Ja zu deiner Taufe.

  3. Zum Tauftag. Du kannst diesen Tag besonders begehen oder sogar richtig feiern. Nutze diesen Tag, um Gott zu danken, dass er dich getauft hat. Und wäre das nicht einmal was, alle deine Freunde zum "Wieder-Geburts-Tag" einzuladen?

  4. Sich bekreuzigen. Das ist eine Geste aller Christen. Sie bringt zum Ausdruck, dass Jesu Kreuz auch über dem eigenen Leben steht. Also genau das, wovon Paulus in Römer 6 schreibt. Du kannst deine tägliche Andacht "Im Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes" halten und dich zu diesen Worten bekreuzigen (✚). Mehr dazu HIER. Hängt beispielsweise in deinem Flur ein Kreuz, kannst du dich jedes Mal bekreuzigen, wenn du daran vorbeigehst. So kannst du auch im Alltag beständig an deine Taufe denken. Du kannst auch selbst kreativ werden und andere passende Erinnerungsmerkmale an deine Taufe einrichten.

  5. Unter der kalten Dusche. Der Verzicht auf warmes Duschwasser ist eine gute Möglichkeit an deine Taufe zu denken ;). Das schrecklich erfrischende Gefühl, was du dabei verspürst, kann zum Sinnbild für deinen alten Menschen werden, der täglich neu sterben muss. Nach der kalten Dusche, frisch in warme Kleidung gehüllt, fühlt man sich wie neugeboren. So kann dein Duschgang auch zum Gebet werden.

4. Dimensionen und Fragen zur Taufe

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Reicht es, dass ich getauft bin, um gerettet zu werden? – Nein. Denn die Taufe ist nichts ohne den Glauben. In Markus 16,16 heißt es: "Wer glaubt und getauft ist, der wird gerettet werden, wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden." Man kann es mit einem Eheschluss vergleichen: Was ist eine Eheschluss ohne die konkrete Beziehung zwischen Mann und Frau? Wenn man eine Ehe schließt von einem Mann und einer Frau, die sich weder kennen noch kennenlernen, so ist dies unnütz – sie führen nicht wirklich eine Ehe. Das ist allerdings kein Problem des Eheschlusses, sondern des Missbrauchs eines Eheschluss. Der Eheschluss ist auf die konkrete Beziehung zwischen Mann und Frau angelegt und er ist der tragende Grund eines verheirateten Paares. Ähnlich gehören Taufe und Glaube zusammen. Die Taufe ist auf den Glauben hin angelegt und zugleich der tragende Grund des Glaubens. Denn alles, was die versöhnte Beziehung zu Gott ermöglicht, ist uns in der Taufe rechtsgültig geschenkt.

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Wenn der Glaube das eigentlich Entscheidende ist, dann braucht es zur Errettung die Taufe doch nicht unbedingt. Oder? – Gegenfrage: Wie kannst du dir da sicher sein? Gott errettet den Schächer am Kreuz, obwohl er nicht getauft wurde. Aber daraus lässt sich keine grundlegende Aussage zur Notwendigkeit der Taufe ableiten. Grundsätzlich ist es so, dass Gott durch Glaube und Taufe rettet. Das bezeugt er klar in seinem Wort:

  • Markus 16,16 "Wer glaubt und getauft ist, der wird gerettet werden, wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden."

  • Johannes 3,5 "Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen."

  • Apostelgeschichte 2,38 "Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes."

Wenn du also noch nicht getauft bist, aber an Jesus glaubst, so lass dich von dem ermutigen, was man einmal dem Apostel Paulus (als man ihn noch Saul nannte) gesagt hatte: "Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen und rufe seinen Namen an."(Apg 22,16)

Was empfange ich in der Taufe? – Lies zu dieser Frage selbst die Bibel. Dort findest du alle Antworten. Wir wollen hier nur fünf wichtige Punkte nennen.

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Mit deiner Taufe empfängst du …
 

  • einen Herrschaftswechsel – Das haben wir bereits oben ausgeführt. Kolosser 2,12-15 ist eine weitere Stelle, die das zum Ausdruck bringt. Vor deiner Bekehrung und Taufe hast du dem Teufel gehört (vgl. 1. Joh. 3,8), nach deiner Taufe gehörst du Gott. Er ist nun dein Herr, du bist in sein Reich gesetzt.

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  • eine neue Identität in Christus – Paulus beschreibt das im Galaterbrief. In Kap. 2,20 heißt es: "Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir." Und in Kapitel 3 ab Vers 27: "Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen."

    Du hast nun Christus angezogen. Bekanntlich machen ja Kleider Leute. Auch wenn dieser Satz in den meisten Fällen nicht stimmt, hier ist er richtig. Mit dem Gewand Christus bist du was, nämlich ein Sohn von Gott. Du bist sein geliebtes Kind. Du trägst nun die Gerechtigkeit Jesu an deinem Leib. Du bist nicht mehr das, was du mal warst - egal, ob das, was du warst, in dieser Welt hochgelobt und bejubelt ist oder ob das, was du warst, in dieser Welt verachtet und verlacht worden ist. Es gehört der Vergangenheit an. Du gehörst jetzt zu Christus und hast eine neue Identität in ihm. Hörst du, lieber Bruder, die Freude, die aus diesem Bibelwort spricht? - Alles, was du in diesem Leben verbrochen hast und jede schwerste Schuld und jede Scham, die du in diesem Leben tragen musst, wird in der Taufe von dir abgewaschen! Du bist nicht mehr auf deine Schuld zurückgeworfen, sondern allein auf Jesus: deinem Grund, der alles trägt. Du darfst durch ihn neu anfangen. Wenn du es noch nicht ergriffen hast, dann greife jetzt zu, solange dir noch Zeit bleibt. Unser barmherziger Herr steht für dich bereit.

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  • Anteil an der Sohnschaft. (Galater 3,27–4,7) Mit der neuen Identität in Christus, ist das Erbe direkt verbunden. Denn er hat durch seinen Tod und seine Auferstehung ein kostbares Erbe hinterlassen, nämlich die Vergebung der Sünden. Er hat unsere Schuld auf sich genommen, wo er selbst doch unschuldig war. Durch sein Opfer am Kreuz sind wir von aller Schuld freigesprochen. In der Taufe erhalten wir rechtsgültig Anteil an der Erbgemeinschaft Jesu. Du darfst zu Gott umkehren und empfängst nun nicht mehr die zerstörerische und todbringende Folge deiner Sünde, sondern die lebensspendende und neumachende Auferstehungskraft Jesu. Du musst nicht ein Sklave deiner Sünde bleiben, sondern darfst als Kind Gottes leben.

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  • den Heiligen Geist

    Apg 2,38: Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.

    Eph 1,13f (NGÜ): Auch ihr gehört jetzt zu Christus. Ihr habt die Botschaft der Wahrheit gehört, das Evangelium, das euch Rettung bringt. Und weil ihr diese Botschaft im Glauben angenommen habt, hat Gott euch – wie er es versprochen hat – durch Christus den Heiligen Geist gegeben. Damit hat er euch sein Siegel aufgedrückt, ´die Bestätigung dafür, dass auch ihr jetzt sein Eigentum seid. 14 Der Heilige Geist ist gewissermaßen eine Anzahlung, die Gott uns macht, der erste Teil unseres himmlischen Erbes; Gott verbürgt sich damit für die vollständige Erlösung derer, die sein Eigentum sind. Und auch das soll zum Ruhm seiner ´Macht undHerrlichkeit beitragen.

    Der Heilige Geist ist die Anzahlung des Erbes. Durch ihn kommt Gott selbst zu uns, um in unseren Herzen zu wohnen.

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  • die Hineinnahme in den Leib Christi (d. h. seine Gemeinde) – Trotz aller Unterschiede und Gegensätze sind alle Christen bereits zu einer Einheit in Christus geführt worden. (vgl. Gal 3,28)

    1.Kor 12,13: Denn wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt.

    Durch die Taufe bist du schließlich ein vollgültiges Mitglied von Jesu Gemeinde. Als Getaufter gehört man dazu, ob man es will oder nicht. Wenn du also noch keine feste Gemeinde hast, dann suche dir eine, denn dort findest du deine Brüder und Schwestern.

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